Podotherapie

Was ist Podotherapie ?

Funktionsstörungen der Füße können nicht nur Schmerzen im Fuß selbst verursachen, sondern haben auch eine körperstatische Reaktion zur Folge. Es kommt damit zu einer Veränderung der Körperhaltung, was kurz oder langfristig zu abnormalen (unphysiologischen) Bewegungen und damit zu einer Fehlbelastung der Gelenke führen kann (aufsteigenden Kette) . Umgekehrt üben Gelenksblockaden des Körpers Einfluss auf die Füße aus . Man spricht dann von einer absteigenden Kette.

Als Podotherapeut arbeite ich mit zwei Einlagenkonzepten. Dabei betrachte ich immer Ihren ganzen Körper d.h. die Wechselbeziehung zwischen Ihren Füßen und Ihrem Bewegungsapparat. Je nach Problemstellung können beide Konzepte kombiniert werden, um den optimalen Therapieerfolg zu erzielen.

Die propriozeptive Einlage wirkt über Reflexstimulation mittels dünner Korkplättchen mit spezieller Form und Platzierung unter dem Fuß. Dabei verbessert sich nicht nur die Statik. Muskelketten werden aktiviert oder erhöhte Spannungen im Gewebe werden gelockert. Die Einlage wirkt also je nach Bauweise und Anforderung wie ein Trainingsgerät oder hat entspannende Wirkung. Sie eignet sich besonders fürs Gehen (auch Wandern) und für Kinder ab dem 6. Lebensjahr. Ein weiterer Vorteil ist die dünne Bauweise.

Die facilitierende Einlage, oder auch als Sporteinlage bezeichnet, hat eine Bewegungsbahnende Wirkung. Sie nutzt primär das Bewegungslernen des zentralen Nervensystems. Die Sohle eignet sich für den Sport d.h. auch für schnelle Bewegungen wie Laufen und „Stop and Go“ Sportarten sowie für Kinder unter dem 6. Lebensjahr und bei gravierenden Fußfehlstellungen.

Podotherapie hilft

  • präventiv
  • beim Sport
  • bei Fußfehlstellungen, wie Knick-, Senk-,Spreizfüße, Plattfüße oder Hohlfüße
  • bei Hallux -Valgus Fehlstellungen
  • bei Fersenschmerzen (Fersensporn)
  • bei Vorfußschmerzen
  • bei Knie-, Hüft- und Wirbelsäulenbeschwerden
  • bei Muskelschmerzen und Verspannungen am gesamten Bewegungsapparat (vom Fuß bis zur Nackenmuskulatur)
  • zur Verbesserung der Haltung
  • zur Verbesserung des Ganges
  • bei Beckenschiefstand, Beckenverwringung und funktioneller Beinlängendifferenz

Ablauf der Therapie

Nach dem Anamnesegespräch und Festlegung des Therapieziels erfolgt die individuelle Anpassung und Fertigung Ihrer podotherapeutischen Einlage.

Je nach Problemstellung kann die Podotherapie eigenständig oder begleitend mit anderen Therapien stattfinden. Bei z. B. sehr schwacher Aufrichtmuskulatur kann zusätzlich eine Physiotherapie zum Aufbau dieser Muskulatur sinnvoll sein.
Nach 3-6 Monaten sollte eine Kontrolle der Sohlen stattfinden. Durch das tragen der Einlage kommt es zu einer gewollten Veränderung Ihres Körpers. Deshalb muss unter umständen die Einlage nachjustiert werden. Auch wegen neuer Zielsetzung im Therapieverlauf kann ein Umbau der Einlage notwendig sein.

Was geschieht bei der Erstanpassung der podotherapeutischen Einlagen?

  • Welches Problem möchten Sie lösen – Bei der Anamnese wird Ihr Beschwerdebild erfasst und das Therapieziel definiert.
  • Die Haltungsanalyse zeigt Abweichungen der Körperstatik auf und stellt den Zusammenhang zu Fußfehlstellungen her.
  • Während der videounterstützen Gang -bzw. Laufanalyse wird in der Dynamik das Abrollverhalten des Fußes sowie die Gelenksstellungen vom Fuß bis unteren Rücken untersucht.
  • Untersuchung der Gelenksbeweglichkeit – Abklärung von Bewegungseinschränkungen
  • Beurteilung der Füße über einen dynamischen Fußabdruck.
  • Erstellen des Plans für die Einlage. Die podotherapeutischen Einlagenelemente werden direkt am Podoskop (Fußspiegel) unter Ihre Füße gelegt und die Reaktionen überprüft.
  • Schuhkontrolle

Die Anpassung dauert in der Regel 60 Minuten. Nehmen sie bitte gut passende geschlossenen Schuhe mit. Grundsätzlich sollten die Schuhe eine Daumenbreite länger sein als Ihr Fuß. Stöckelschuhe oder Sandalen sind für die Anpassung nicht geeignet.

Was geschieht bei der Kontrolle der podotherapeutischen Einlagen?

  • Erfolgskontrolle: Das Therapieziel wird Evaluiert und eventuell die Problemstellung neu definiert.
  • Wiederbefundung des Ganges, der Haltung und des Fußabdruckes.
  • Überprüfung der Einlagenelemente am Podoskop.
  • Wenn notwendig: Änderung der Einlage.

Bei der Anpassung bzw. Kontrolle, sind die Kosten für die Fertigung bzw. den Umbau der Einlagen nicht enthalten.